AGRA Park - Chronik - Geschichte - damals bis heute

Geteilt wird der AGRA Park mit dem AGRA Gelände durch die Pleiße und die Bundesstraße B2 in einen West- und Ostteil.

Auf Leipziger Seite finden monatliche Trödlermärkte, sowie Hunde- & Katzenausstellungen statt und erfreuen sich dabei großer Beliebtheit. Ebenso kommen Natur- und Anglerfreunde bei der Anglermesse auf ihre Kosten. Die Gesamtfläche von allen Parkteilen beträgt zusammen circa 190 Hektar.

Die Entstehungsgeschichte des Markkleeberger Teils hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Der ehemalige Herfurthsche Park gehörte einst dem Leipziger Konsul und Zeitungsverleger Paul Herfurth (1855-1937). Dieser erwarb die Wiesen zwischen Raschwitzer Straße und Pleiße von Walter Kees, der wiederum jenes Land 1889 kaufte.

Paul Herfurth wurde 1855 als Sohn einer vermögenden Handels- und Tuchfabrikantenfamilie geboren. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit war er königlich-württembergischer Konsul, Domherr des Domstifts zu Wurzen, Ehrensenator der Universität zu Leipzig und langjähriger Handelsrichter.

Auf dem höchsten Punkt des Parks ließ er von 1896-1897 nach Plänen des Architekten Gustav Hempel eine Villa im neubarocken Stil erbauen. Das Weiße Haus wurde durch Anlehnung an das im französischen Versailles errichtete Lustschloss Petit Trianon geplant und gebaut. Auch im Inneren des Weißen Hauses lehnten sich Herfurth und Hempel an ihr französisches Vorbild an und kreierten einen imposanten vergoldeten Spiegelsaal.

Auch die Wiesen um das Gebäude herum wurden in einen Villengarten umgestaltet. Wege und die neobarocken Sandsteinfiguren auf der Terrasse wurden nach dem Gebäude ausgerichtet.

Bis zum Tode von Paul Herfurth im Jahre 1937 diente das Gebäude mit seinem weitläufigen Park der Herfurthschen Familie als Sommersitz. Für die Öffentlichkeit war der Park (aus heutiger Sicht unvorstellbar) nicht zugänglich! Außerdem war die Villa Treffpunkt des Leipziger Kulturlebens. So ist es nicht erstaunlich, dass namhafte Künstler und Persönlichkeiten dieser Zeit ein und ausgingen. Bis zur Enteignung der Familie Herfurth 1945 wohnte seine Witwe im Weißen Haus. Nach Befragungen von Zeitzeugen und echten Markkleebergern zog sie in den darauffolgenden Jahren in den Westen, wo auch heute noch Abkömmlinge der Familie leben. Ein Sohn von Paul Herfurth starb 1985 im Alter von 87 Jahren...

Das Gelände diente seiner Familie als Wohnsitz und das Weiße Haus nutzten sie als Hauptwohngebäude. Im Schweitzer Haus (bis April 2006 Herbarium) lebte das Gesinde (Chauffeur, Gärtner usw.).

Im Jahr der Enteignung 1945 wurde der Park für die erste Gartenbauausstellung nach dem Krieg umgebaut, die schließlich 1946 stattfand.

Das Gebäude wurde in der DDR ab 1950 für politische und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Durch eine Renovierung in dieser Zeit fiel unglücklicherweise viel von der einstigen Raumkonzeption zum Opfer. Jedoch blieb der bis heute beliebte Spiegelsaal erhalten.

1989 fand die letzte Landwirtschaftsausstellung der DDR statt. Offiziell hieß sie Lehr- und Leistungsschau AGRA. Danach begann für die Parkanlage und das Weiße Haus eine neue Ära.

Nach einer kurzen Nutzung als Hotel erwarb im Jahre 1996 die Stadt Markkleeberg das Weiße Haus.

Die Villa im früheren Herfurthschen Park, das Schweitzer Haus, der Musentempel (Liebestempel) am ehemaligen Schwanenteich und die auf der Terrasse stehenden Sandsteinfiguren stehen seit 1994 unter Denkmalschutz. Die Parkgaststätte mit einigen Ausstellungshallen (soweit noch vorhanden) und der Antentempel am Karpfenteich auf Leipziger Seite stehen seit 1993 unter Denkmalschutz. Der Park selbst nicht, obwohl mögliche Verfahren laufen, um ihn unter "Naturschutz" zu stellen...

2000 begann die Umgestaltung des Parkes im Sinne der Rückbesinnung auf den Herfurthschen Landschaftspark.

Das Weiße Haus wird heute von der Stadt Markkleeberg als Standesamt genutzt. Hochzeitspaare von nah und fern nutzen dieses Ambiente mit seinem Glanz und Zauber, um sich hier das Ja-Wort zu geben. Die romantische und einmalige neobarocke Villa in dem ausgedehnten und reizvollen Park mit Tempel und Teich lassen den schönsten Tag der Brautleute unvergesslich werden. So ist es nicht erstaunlich, dass sich wöchentlich Paare in dieser unvergleichlichen Umgebung trauen lassen. Nein, ich gehörte noch nicht zu jenen Freiern (Brautwerbern), um möglichen Fragen gleich vorzubeugen! (lach)

Im Spiegelsaal werden regelmäßig Konzerte, Musicals und Tanzveranstaltungen durchgeführt. Für mich ist das eh blos nix, da ich als Kind nicht mal richtig Triola spielen konnte. (grins)

Der AGRA – Park wird für Freizeit und Erholung sowie verschiedene Veranstaltungen genutzt. Dazu gehören auch Multi-Kulti Events im Sommer eines jeden Jahres. Sowohl für Familien als auch für Singles ist er ein beliebtes Ausflugsziel. Schließlich gibt es für den kleinen sowie großen Hunger die Spreewaldschänke in der ALT und JUNG einkehren können. Ich war sozusagen als Vorkoster schon mal vor Ort und kann dieses Haus nur bestens empfehlen! Alles in allem findet der Park wegen seiner reizvollen landschaftlichen Lage und der harmonisch ins Bild passenden Architektur große Anerkennung bei seinen Besuchern.

Verwalter und Ansprechpartner der Markkleeberger Seite inklusive des Objekts (Weißes Haus) ist übrigens Herr Kaufmann, den man oft durch - seinen - Park huschen sieht. Böse Zungen behaupten, er sei der neue Paul Herfurth...

Ob es eine Parkordnung gibt? JAWOLL!

 

Und so sah sie um 1900 aus, die Herfurthsche Villa...

 

Herfurthsche Villa 1900

 

 

 

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